„Floating Signifiers“: die Transformation des Kriegsfilm-Genres am Beispiel der Kartografie
DOI:
https://doi.org/10.17169/mae.2016.45Abstract
Innerhalb der Affektpoetik des Kriegsfilms nimmt die Kartografie eine besondere Stellung ein: Als Form der Raumlektüre steht sie stets der Orientierungslosigkeit in feindlicher Natur gegenüber und schafft eine klare Diskrepanz zwischen suggeriertem Überblick und tatsächlichem Chaos im Kriegsgebiet. Es ist jedoch zu beobachten, dass sich die Rolle der Kartografie im klassischen combat movievon filmischen Inszenierungen des Vietnamkriegs unterscheidet. Dessen Asymmetrie korrespondiert mit der Etablierung neuer ästhetischer Konfigurationen, so dass der Antagonismus von Übersicht und Chaos den Filmen von Beginn an immanent ist. In diesem Sinne könnte man den Vietnamkriegsfilm als Amalgam sozialer und medialer Konflikte betrachten, was am Beispiel von Francis Ford Coppolas APOCALYPSE NOW (USA 1979) verdeutlicht werden soll.Cartography plays a significant role for the war film’s poetics of affect. Proposing the “readability” of a designated territory, it is always opposed to a profound disorientation in the actual battle zone, thereby generating a distinct discrepancy between overview and chaos. However, it can be observed that the cinematic treatment of cartography in classical combat movies differs from films about the Vietnam War. Its asymmetrical nature corresponds to the emergence of new aesthetic configurations and as a consequence, the antagonism of overview and chaos is immanent from the very beginning. With this in mind, one could conceive of the Vietnam War film as an amalgam of social dissent and media conflicts – as will be exemplified with Francis Ford Coppola’s APOCALYPSE NOW (1979).
Eileen Rositzka ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Filmwissenschaft der Freien Universität Berlin, wo sie zuvor im Rahmen des DFG-Projekts „Inszenierungen des Bildes vom Krieg als Medialität des Gemeinschaftserlebens“ tätig war. Zur Zeit schließt sie ihre Dissertation zur „Corpographie“ des Hollywood-Kriegsfilms am filmwissenschaftlichen Institut der University of St Andrews ab. // Eileen Rositzka is a research associate at the department of film studies, Freie Universität Berlin. Within the context of a research project “Staging images of war as a mediated experience of community,” she has worked on audiovisual representations of the Vietnam War. She is currently a PhD candidate at the University of St Andrews with a thesis on the “corpography” of the Hollywood war film.
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